Pressemitteilung vom 06.07.2011

 

Tod ist kein Tabu-Thema mehr

Gelungener "Marktplatz Meinung"-Auftakt des CDU-Stadtverbandes

 
 
Lingen - Zu seiner ersten Veranstaltung „Marktplatz Meinung. Bürger reden – Politiker hören zu“ lud kürzlich der Stadtverband der CDU Lingen ein. Zum Thema „Zur letzten Ruhe – Bestattungsformen und Friedhofskultur in Lingen“ fanden sich trotz der hochsommerlichen Temperaturen eine ganze Reihe interessierter Bürgerinnen und Bürger im Restaurant der Lingener Wilhelmshöhe ein, um mit Vertretern der Friedhofskommission sowie den hiesigen Bestattungsunternehmen offene Fragen zu besprechen.
 
 
Florian Heinen, Geschäftsführer der Friedhofskommission, hatte als Einführung in das Thema eine informative Präsentation vorbereitet, in der vorhandene Möglichkeiten unter Berücksichtigung der jeweiligen Kosten aufgeführt wurden. Großes Interesse zeigten die Gekommenen an den geplanten Neuerungen der Friedhofskommission, ein Kolumbarium im Bereich der bestehenden Friedhofskapelle am Neuen Friedhof, Baumbestattungen oder das Wahlgrab im offenen Belegfeld einzuführen.

Thematisiert wurden in diesem Zusammenhang ebenfalls die Begriffe Friedwald sowie Ruhewald. Pastor Ernst Wißmann verwies in seiner Funktion als Vorsitzender der Friedhofskommission in diesem Zusammenhang darauf, dass für Lingen grundsätzlich kleine Friedhöfe zu bevorzugen seien, die aufgrund ihrer Verteilung über Lingen eine gute Erreichbarkeit eben auch der älteren Personenkreise sicherstellten. „So ist es gerade auch den älteren Personen möglich, häufig zu Fuß ihre verstorbenen Angehörigen auf dem Friedhof zu besuchen und so ihr Andenken zu wahren“, erklärte Wißmann.

Dem stimmten auch die Lingener Bestatter Klaus Schnitker und Karl-Hermann Pingel zu, die sich aufgrund ihrer Erfahrung ebenfalls aktiv in die Diskussionen einbrachten. Ungeachtet dessen sei es nach Ansicht der beiden Fachleute wichtig, auf den jeweiligen Friedhöfen die neuen Bestattungsmöglichkeiten anzubieten.

Mit Blick auf die im vergangenen Jahr geführte Diskussion über den möglichen Bau eines Krematoriums innerhalb des Stadtgebietes wurde angemerkt, dass zur Zeit in Lingen bei weniger als 24 Prozent der Sterbefälle diese Form der Beisetzung gewählt werde; in Großstädten sei dies eine höhere Zahl. Pastor Wißmann wies darauf hin, dass die Feuerbestattung im Gegensatz zur Erdbestattung hier zu Lande noch keine lange Tradition habe. Aus seiner Sicht sei einer Erdbestattung immer Vorrang zu geben. Sie täte der Psyche des Menschen besser.

Im Hinblick auf die Grabpflege, die für viele, gerade ältere Menschen ein wichtiges Thema sei, gebe es einen neuen Trend, wussten die Bestatter zu berichten. „Immer mehr Menschen schließen noch zu Lebzeiten so genannte Vorsorgeverträge ab. Tod ist kein Tabuthema mehr!“, so Klaus Schnitker. Die Leute wollten vorab wissen, welche Möglichkeiten sie haben und bestimmen im Rahmen des Vorsorgevertrages die Art und Weise ihrer Beerdigung und die damit verbundene Form der Grabpflege für die Nachkommen. Oft seien heutzutage die Kinder oder andere nähere Verwandte nicht mehr vor Ort, so dass die Betroffenen selbst die von ihnen gewünschten Bestattungsformen auswählten, welche meist nicht so pflegeintensiv sind.

Aufgrund der Vielzahl der geplanten Neuerungen wurde die Bitte an die Friedhofskommission geäußert, entsprechende Informationen über die neuen, geplanten Bestattungsformen an die Bevölkerung zu bringen. Die Friedhofskommission wies in diesem Zusammenhang auf ihre Internetpräsenz hin, so dass alles unter www.friedhofskommission-lingen.de nachgelesen werden könne.

Abschließend bedankte sich Irene Vehring, Vorsitzende des CDU-Stadtverbandes, sehr herzlich bei allen Teilnehmern für die regen Diskussionsbeiträge, die den gelungenen Auftakt der neuen Veranstaltungsreihe unter dem Kürzel „M&M“ bildeten. Denn das Veranstaltungsformat „Marktplatz Meinung“ sollte, so die CDU-Vorsitzende, eben diesen Kontakt und Meinungsaustausch zwischen Bürgern und Kommunalpolitikern bewirken. „Wir freuen uns, dass dies bei unser Auftaktveranstaltung gelungen ist“, ergänzte Vehring, die abschließend bereits weitere interessante „M&M“-Themen versprach und ankündigte.



Über Bestattungsformen und Friedhofskultur in Lingen kamen zahlreiche Bürgerinnen und Bürger auf der ersten Veranstaltung der CDU-Reihe „Marktplatz Meinung“ ins Gespräch mit (von links): Florian Heinen (Geschäftsführer der Friedhofskommission), Bestatter Karl-Hermann Pingel, Heinz Tellmann und Thomas Hegemann (beide stellvertretende CDU-Stadtverbandsvorsitzende), Pastor Ernst Wißmann (Vorsitzender der Friedhofskommission), CDU-Stadtverbandsvorsitzende Irene Vehring und Bestatter Klaus Schnitker.