CDU zu ANF-Diskussion: „Es reicht!“ 

Kritik an Länder-Umweltminister und „ideologischem Gehabe“

Lingen – Mit harscher Kritik und Unverständnis reagiert die CDU im Stadtverband Lingen (Ems) auf den Beschluss der Umweltminister der Länder, die Brennelementefabrik ANF in Lingen stilllegen zu wollen. Zudem werfen die Christdemokraten den überwiegend von Grünen geführten Ministerien vor, „ihren letzten ideologischen Feldzug gegen die Kernenergie“ zu führen.

 

 

Für Christian Fühner, den Vorsitzenden des CDU-Stadtverbandes, ist mit der Forderung der Umwelt-Ressortchefs ein Tiefpunkt in der Debatte um das Ende der Kernenergie in Deutschland erreicht. „Der Ausstieg aus der Atomkraft ist längst beschlossene Sache, aber dennoch tun einige Unverbesserliche immer noch so, als ob dies nicht der Fall sei.“ Fühner stellt daher klar: „Es reicht – dieses ideologische Gehabe ist nur noch lächerlich!“

 

Das vorhandene Know-how in der Lingener ANF-Fabrik diene vielmehr dazu, so Fühner, dass sich Deutschland international für sichere Kerntechnik einsetzen könne. Erst vor wenigen Wochen habe er sich gemeinsam mit dem hiesigen Bundestagsabgeordneten Albert Stegemann (CDU) bei einer Betriebsbesichtigung über die aktuelle Situation und Herausforderungen bei ANF informiert. „Dort haben wir erfahren, dass ANF nicht nur in der Lage ist, Brennelemente für den sicheren Betrieb von Kernkraftwerken in ganz Europa zu fertigen, sondern auch Brennelemente auseinanderzunehmen und umzubauen“, erklärt Fühner. Dies sei nach Aussage von Andreas Hoff, Standortleiter der ANF in Lingen, eine ganz wesentliche Voraussetzung für die Herstellung von Brennstofffreiheit beim Rückbau von Kernkraftwerken. Diese Kompetenz gelte es also im Land zu halten, fordert CDU-Vorsitzender Fühner nicht nur mit Blick auf den Rückbau deutscher Kernkraftwerke sondern auch als Anbieter auf dem Weltmarkt.

 

Die CDU stellt sich mit ihrer klaren Positionierung vor allem auch auf die Seite der rund 300 Mitarbeiter in der ANF-Brennelementefabrik Lingen. Am Energiestandort Lingen sind der CDU-Pressemitteilung zufolge bereits jetzt hunderte Arbeitsplätze vom Ausstieg aus der Kernenergie betroffen, weitere mehrere Tausend hängen demnach unmittelbar von der Energiewirtschaft ab.

 

Als „erbärmlich“ kritisierte Christian Fühner auch die Haltung von Niedersachsens Umweltminister Stefan Wenzel (Grüne), der das Ende der Lingener Fabrik als „wichtigen Schritt zur Vollendung des Atomausstiegs“ bezeichnete. „Dass sich unser eigener Umweltminister auf die Seite seiner verblendeten Kollegen schlägt, zeigt dass einige Grüne noch immer ihren letzten ideologischen Feldzug gegen die Kernenergie führen“, so der Lingener Christdemokrat.