Pressemitteilung vom 05.04.2011

 

CDU Lingen kritisiert den 1. Mai als verkaufsoffenen Sonntag

Fakten sind geschaffen - "Absage leider nicht mehr sinnvoll möglich"

 
 
Lingen - „Der Sonntag gehört der Kirche und der Familie?!“ – Dieser seit Jahrhunderten bewährten Wertung steht in vielen Lebensbereichen die heutige Arbeitsrealität entgegen. Längst arbeiten nicht nur diejenigen Menschen an Sonntagen, die in der Notversorgung wie in Kliniken, in Notdiensten von Apotheken oder im Polizeidienst tätig sind. Für die vielen Familien, die den Sonntag mit Ausflügen genießen wollen, sind Bedienstete in Cafés, Restaurants, Kinos, auf der Kirmes oder anderen Freizeiteinrichtungen im Dienst, Taxi- und Busfahrer sowie Lokführer sorgen für Reisemöglichkeiten – die Aufzählung lässt sich fortsetzen.
 
 
„Den besonderen Stellenwert des Sonntags sollten wir hoch halten“, betont die Vorsitzende des CDU-Stadtverbands in Lingen, Irene Vehring. „Deshalb befürworten wir ausgewogene Ladenschließungszeiten.“ Dennoch sei es in Lingen Tradition, an bestimmten Sonntagen im Jahresverlauf den Geschäften in der Innenstadt zu erlauben, ihre Türen für die Kundinnen und Kunden zu öffnen.

„Dazu gehört seit vielen Jahren der Kirmessonntag. Am Sonntag, wenn viele Familien gemeinsam auf der Kirmes sind, ist es grundsätzlich sinnvoll, eine Ausnahme zu machen und Geschäftsöffnungen zu erlauben“, so Vehring weiter.

„Leider fällt in diesem Jahr der Kirmessonntag auf den 1. Mai, der als solcher schon als Tag der Arbeit mit gutem Recht gesetzlicher Feiertag ist und für viele politische Veranstaltungen sowie darüber hinaus von vielen Familien für den traditionellen Maiausflug genutzt wird. Hinzu kommt, dass in diesem Jahr auch der ‚Weiße Sonntag’ als Tag vieler Kommunionsfeiern auch noch auf den 1. Mai fällt. Aufgrunddessen hätte man aus unserer Sicht diesen verkaufsoffenen Sonntag nicht erlauben sollen“, unterstreicht die CDU-Vorsitzende.

Mit der Genehmigung habe die Stadtverwaltung allerdings Fakten geschaffen, die sich nicht einfach umkehren ließen: Zu viel Werbung, auch überregionale, sei schon im Zusammenhang mit der anstehenden Maikirmes platziert worden, auch Pläne und Zusagen seien gemacht. „In der Abwägung können wir die Entscheidung nicht mehr rückgängig machen, ohne die beteiligten Geschäftsleute vor Probleme zu stellen. Für die Zukunft muss aber klar sein, dass weder der 1. Mai noch der Weiße Sonntag verkaufsoffen sein sollten.“ An die Arbeitgeber appellierte Vehring, durch geschickte Dienstpläne möglichst weitgehend auf Familieninteressen bzw. auf die Möglichkeit zum Besuch von politischen Veranstaltungen Rücksicht zu nehmen.