INTERVIEW MIT IRENE VEHRING, CDU-STADTVERBANDSVORSITZENDE VOR DER KOMMUNALWAHL

 

„3 Gründe für die CDU: Klasse Köpfe, starke Erfolge und wichtige Visionen!“

Lingens CDU-Vorsitzende Irene Vehring im Gespräch

 
 
Frau Vehring, in knapp einer Woche wählen die Niedersachsen bei den Kommunalwahlen ihre Orts- und Stadträte, die Kreistage, in einigen Städten Oberbürgermeister oder Bürgermeister und im Emsland auch noch den Landrat. Was sind die wichtigsten Punkte, die Sie und die CDU in Lingen umtreiben?

Wir glauben, dass Lingen im Emsland und in ganz Niedersachsen vorbildlich dasteht. Wenn ich hier mit den Menschen spreche, dann erfahre ich meist Zufriedenheit und ein positives Lebensgefühl. Das liegt natürlich am Emsländer an sich, aber auch an den vielen guten Dingen, die wir in Lingen erreicht haben. Das reicht von guten Schulen über eine geringe Arbeitslosigkeit und hochwertige Arbeitsplätze bis hin zu einem guten Kulturangebot.

Hinter Ihnen liegen einige Wochen des Wahlkampfs. Nach der Oberbürgermeisterwahl im September 2010, in der Ihr Kandidat in der Stichwahl gegen den parteilosen Dieter Krone verlor, war dies für die CDU sicher nicht einfach. Wie sind Sie durch diese Wochen gegangen?

Die Niederlage bei der Oberbürgermeisterwahl war sicher ein herber Schlag für uns. Wir arbeiten mit Dieter Krone sehr gut zusammen und haben gelernt, dass wir noch mehr auf die Menschen zugehen und die politischen Themen tiefer diskutieren müssen. Für mich ist dieser Dialog mit den Lingenerinnen und Lingern ein wichtiges persönliches Anliegen. Wir haben in den letzten Monaten deshalb auch Akzente gesetzt, beispielweise durch eine höhere Präsenz im Internet und durch unsere Diskussionsveranstaltungen „Markplatz Meinung“ – kurz „M&M“ –, über deren Resonanz ich übrigens sehr positiv überrascht bin. Und ich glaube auch, dass wir unsere Diskussionen in den Vereinen, Verbänden, im sogenannten vorpolitischen Raum und „auf der Straße“ geöffnet und transparenter gemacht haben. Mir und der CDU ist wichtig, dass wir die Sorgen und Nöte, die Ideen und die Kreativität der Lingener wahrnehmen und darauf eingehen, was wir auch zukünftig beibehalten wollen. Das ist mit viel Mühe verbunden, aber diese gehen wird gerne ein.

Sie bewerben sich bei der Kommunalwahl bei den Wählern für weitere fünf Jahre. Die CDU möchte gerne weiterhin die stärkste Kraft bleiben und auch die absolute Mehrheit im Stadtrat behalten. Was sind die wichtigsten Themen, die Sie anpacken wollen? Warum sollten die Lingenerinnen und Lingener CDU wählen?

Ich möchte da vor allem drei Entscheidungshilfen nennen: Erstens haben wir viele, ganz unterschiedliche und tolle Menschen überzeugen können, für die CDU zu kandidieren. Wir können von uns behaupten, jede Gesellschaftsgruppe vertreten zu können, wir sind in den Vereins- und Kirchenstrukturen genauso verwurzelt wie in allen Berufsgruppen. Zweitens können wir auf gute Erfolge in der Vergangenheit verweisen. Lingen hat sich toll entwickelt, wir haben eine gute Versorgung in allen Bereichen des Lebens und sind eine immer attraktiver werdende Stadt. Sicher, es sind auch Fehler gemacht worden – aber die positiven Dinge überwiegen weitaus. Und drittens – und das ist das wichtigste: Wir haben eine positive Vision für Lingen in der Zukunft.

Was ist das für eine Vision? Was wollen Sie in den nächsten Jahren gestalten?

Im Wahlkampf haben wir das vor allem auf die Bereiche Bildung, Stadtentwicklung, Ehrenamt, Wirtschaft, Kultur und Einkaufs-Stadt konzentriert, die für uns zukunftsweisend sind. Dort sind Investitionen und gezielte Interventionen der Politik nötig. Ich möchte als Beispiel etwas mehr zur Bildung sagen: Wir wollen die frühkindliche Bildung ausbauen, wir haben schon eine der höchsten Betreuungsquoten der Unter-3-Jährigen im Land erreicht. Wir wollen unsere Schulen weiter stärken, nicht nur inhaltlich, sondern auch baulich. Wir arbeiten weiter daran, den Hochschulstandort Lingen auszubauen und auch die berufliche Weiterbildung zu verbessern. Denn der Hochschulstandort belebt Lingen mit jungen Leuten. Die CDU weiß: Gute Bildung für alle ist der Schlüssel für eine gute Entwicklung in der Zukunft. Ich möchte hier J.F. Kennedy zitieren, der gesagt hat: „Es gibt nur etwas, was auf Dauer teurer ist als Bildung: keine Bildung.“ Treffender kann man es meines Erachtens nicht sagen. Das sind auch Argumente für unsere Firmen, die in ihren Branchen durchaus oft auch Marktführer sind, um Fachkräfte zu halten oder anzuwerben. Dies ist besonders wichtig in Zeiten des Fachkräftemangels. Unsere Positionen zu den anderen Themen sind auf unserer Webseite www.cdu-lingen.de abrufbar.

Kommunalpolitik besteht aber nicht nur aus diesen Themen. Wie sehen Sie die zukünftige Entwicklung des städtischen Haushalts? Was ist hier zu tun?

Wenn wir die Haushaltslage in Lingen anschauen, müssen wir wissen, dass wir im Vergleich zu anderen Kommunen sehr gut dastehen. Aber ich sage auch: Wir haben in den letzten Monaten erfahren, wie labil diese Haushaltslage sein kann. Und auch in Lingen haben wir Schulden. Daher ist es notwendig, dass wir in den nächsten Jahren genau hinschauen, wofür wir Geld ausgeben – und wofür vor allem nicht. Das ist keine leichte Aufgabe, weil wir in Lingen durchaus verwöhnt sind. Auch aus diesem Grund wollen wir als CDU, dass wir einen so genannten „Bürgerhaushalt“ einführen – also einen Haushalt, der im Vorfeld der Entscheidung im Stadtrat von und mit den Steuerzahlerinnen und Steuerzahlern und der ganzen Bürgerschaft diskutiert wird. Ich bin überzeugt, dass so auch schwierige Entscheidungen über möglichen Einsparungen besser akzeptiert werden können.

Wenn man den städtischen Haushalt betrachtet, nehmen die Ausgaben für Soziales eine große Rolle ein. Diese sind nicht nur Pflichtausgaben, die Landes- und Bundesgesetze vorschreiben, sondern auch „freiwillige“ Ausgaben. Wie sieht es damit in der Zukunft aus?

Die freiwilligen Leistungen aufrechtzuerhalten, wird sicher in Zukunft nicht einfacher werden. Aber ich lege mich eindeutig fest: Wir wollen daran festhalten. Wir wollen Lingen als Familienstadt aufrechterhalten. Wir wollen die vielen sozialen Projekte weiterhin unterstützen. Es ist wichtig, dass wir unser Hilfs- und Unterstützungsnetz für Senioren, Kranke, Hilfebedürftige, Kinder und Jugendliche beibehalten und an den richtigen Stellen anpassen. Lingen soll eine sympathische und lebendige Stadt bleiben – dafür sind diese sozialen Einrichtungen und Projekte extrem bedeutend.
Und wir wollen das soziale Netz auch unterstützen, in dem wir in die städtebaulichen Planungen, wie z.B. dem Emsauenpark, den Alten Hafen, die Wilhelmshöhe, die Kanalpromenade und andere Projekte dies immer mitdenken: Was können wir für unsere Familien noch tun? Wie sehen das unsere älteren Mitbürger? Was ist mit denen, denen es wirtschaftlich nicht so gut geht?

In den letzten Monaten gibt es auch immer wieder Diskussionen um Massentierhaltung, um den Landwirt als Energiewirt und ähnliche Themen. Wie stehen Sie dazu?

Die Landwirtschaft ist im Emsland und auch in Lingen weiterhin sehr wichtig. Wir dürfen nicht unterschätzen, wie viel davon bei uns abhängt. Die Reizthemen Hühnermast und Biogasanlagen sind in der Tat Themen, bei denen die Politik in eine Kontroverse mit den Landwirten gehen muss. Es gilt aber, dass die CDU die heimische Landwirtschaft stärken und die Nahrungsmittelerzeugung vor Ort erhalten will – in den Grenzen der ökologischen Vernunft.

Sie haben die Biogasanlagen, eine regenerative Energie, erwähnt. Lingen rühmt sich mit dem Titel „Energy Valley“, vor allem, aber nicht nur, wegen des Kernkraftwerks. Dies wird ja nun in 2020 abgeschaltet. Wie sehen Sie Lingen als Energie-Standort der Zukunft?

Lingen wird und soll auch weiterhin ein gutes Pflaster für Energieerzeugung sein. Wir als CDU wollen dabei einerseits die dezentrale Energieerzeugung durch die Stadtwerke, aber auch durch Bürgerinnen und Bürger oder Genossenschaften stärken. Dabei dürfen wir nicht nur an Strom denken, sondern müssen auch andere Energie, wie die Heizenergie, ins Auge fassen. Den Stadtwerken kann da eine innovative Rolle zukommen, die auch zusätzliche Arbeitsplätze bedeuten kann. Andererseits wissen wir auch um die Bedeutung der großen Energieerzeuger. Wir stehen zur RWE und werden daran arbeiten, dass die qualifizierten Arbeitsplätze in und um Lingen erhalten bleiben können. Die Energiewende ist auch für Lingen eine Chance, bei der Energieerzeugung genau wie beim Einsparen von Energie, als vor allem bei der Verbesserung der Energieeffizienz durch unsere innovativen Unternehmen. Diese wollen wir in Lingen nutzen.
Wer also ein familienfreundliches, soziales und wirtschaftlich starkes Lingen in einem lebenswerten Emsland möchte, sollte die CDU wählen. Unsere Kandidaten, die oft aus Ihrer Nachbarschaft kommen, stehen für Ehrlichkeit, christliche Werte und für eine engagierte Gestaltung der Lingener Zukunft. Deshalb bitte ich Sie: Alle Stimmen am 11. September für die CDU!

Vielen Dank für das Interview, Frau Vehring!