Lingener Tagespost vom 13.02.2010

 

Althusmann: Schulleiter sollen entlastet werden

Auftritt beim Neujahrsempfang der CDU

 
 
lj Lingen. Der Staatssekretär im niedersächsischen Kultusministerium, Dr. Bernd Althusmann, setzt sich dafür ein, dass Schulleiter von Verwaltungsaufgaben entlastet werden.
 
Als völlig überflüssig und überholt bezeichnete Althusmann die Diskussion um Schulstrukturen in Niedersachsen. Es gebe unabhängig von den einzelnen Schultypen überall gute Schulen. Den Befürwortern eines rein integrativen Systems hielt er entgegen, dass es keinen wissenschaftlichen Beweis gebe, dass Schüler leistungsfähiger seien, wenn sie zum Beispiel bis zur Klasse zehn gemeinsam unterrichtet würden.
 
Zuversichtlich äußerte er sich darüber, dass es nächstes Jahr gelingt, für den Doppeljahrgang der Abiturienten genügend Studien- und Ausbildungsplätze zu finden. „Nur drei von 17 OECD-Staaten haben noch das Abitur nach 13 Schuljahren, in allen anderen Ländern legen die Schüler das Abitur nach zwölf Schuljahren ab“, verteidigte Althusmann die Entscheidung, in Niedersachsen das Abitur nach zwölf Schuljahren einzuführen.
 
Nach seinen Worten nimmt die Zahl der Schüler bis zum Jahr 2020 um 25 Prozent ab. Deshalb werde es auch Anpassungen bei der Zahl der Lehrkräfte geben. Wo es angebracht sei, sollten Klassengrößen gesenkt werden. Das Land messe der Bildung außerordentliche Bedeutung bei, „Niedersachsen hat in diesem Jahr mit rund 86000 Lehrern so viele wie noch nie, und das trotz sinkender Schülerzahlen.“
 
Eindringlich redete der Politiker den Eltern ins Gewissen, sich mehr um ihre Kinder zu kümmern. „Nehmen Eltern ihre Erziehungsaufgaben im Angesicht der Überhäufung mancher Kinderzimmer mit Spielkonsolen, Fernsehern, XBox usw. tatsächlich noch wahr und legen sie damit den Grundstein für ein gutes Fundament für unsere Kinder?“
 
Er forderte auch die Großeltern dazu auf, sich verstärkt um die Kinder zu kümmern. Mit großer Besorgnis registriere er, dass die Zahl der Kinder, die ohne Frühstück in die Schule geschickt würden, kontinuierlich steige. Öffentliche Mittagstische, an denen Kinder zumindest einmal täglich eine warme Mahlzeit bekämen, verzeichneten großen Zulauf. Während einerseits Kinder vernachlässigt würden, werde andererseits Wert auf saubere Autos gelegt. Gerade an Wochenenden seien die Autowaschanlagen überfüllt.
 
CDU-Kreisvorsitzender Heinz Rolfes lenkte den Blick schon jetzt auf die Kommunalwahlen im Herbst 2011. Wichtige Themen seien Bildung, Familie und Arbeitsplätze. „Kein Bürger darf aus unserem Blickfeld geraten“, forderte Rolfes seine Parteifreunde dazu auf, sich um jeden Einzelnen zu kümmern. Das Emsland sei eine Vorzeigeregion geworden, weil die CDU im Interesse einer guten wirtschaftlichen Entwicklung den Mut gefunden habe, notwendige Veränderungen durchzusetzen, meinte der CDU-Kreisvorsitzende.
 
Mit einem Präsentkorb bedankten sich Repräsentanten des CDU-Kreisverbandes Lingen bei dem Staatssekretär Dr. Bernd Althusmann für seinen Auftritt auf dem Neujahrsempfang. Von links Kreisvorsitzender Heinz Rolfes, Dr. Althusmann, die stellvertretende Kreisvorsitzende Magdalene Wilmes, Gundula Zieschang (Vorsitzende des Evangelischen Arbeitskreises im CDU-Kreisverband) und Kreisgeschäftsführer Johannes Ripperda.