CDU als Partner der Landwirtschaft

Veranstaltung auf Hof Lübbers in Altenlingen

Lingen – Klartext sprach Christina Schulze Föcking auf einer Veranstaltung des CDU-Stadtverbandes Lingen (Ems) am Donnerstag auf dem Hof Lübbers in Altenlingen. Die junge CDU-Politikerin – selbst gelernte Landwirtin – gehört dem nordrhein-westfälischen Landtag an und sitzt dem CDU-Bundesfachausschuss Agrar vor.

 

 

Bildunterschrift:
Auf dem Hof Lübbers in Altenlingen diskutierten am Donnerstag (von links) CDU-Stadtverbandsvorsitzender Christian Fühner, Jung-Landwirt und Gastgeber Johannes Lübbers, die CDU-Agrarpolitikerin Christina Schulze Föcking und der örtliche Bundestagsabgeordnete Albert Stegemann (CDU) über landwirtschaftliche Themen.

 

Die Veranstaltungsreihe „Marktplatz Meinung“ (M&M) hatte sich diesmal dem Thema Landwirtschaftspolitik angenommen. Als Kennerin der Materie erwies sich dabei die Gastrednerin aus dem unweit entfernten Burgsteinfurt, die dort mit ihrer Familie einen landwirtschaftlichen Betrieb bewirtschaftet. Schulze Föcking wusste also mit viel Fachwissen zu glänzen und brachte viele Anliegen des Berufsstandes auf den Punkt.

 

Für den Gastgeber ergriff eingangs Johannes Lübbers das Wort. Er führt gemeinsam mit seinen Eltern Johannes und Agnes den Landwirtschaftsbetrieb. Schweinemast, Ackerbau und Grünland gehören zum Agrar-Vollerwerber. Mit Blick auf seine und die Zukunft des elterlichen Hofes wagte er eine bescheidene Prognose: „Aufgrund der Nähe zur Stadt und dem den Hof umgebenen Landschaftsschutzgebiet sind wir in der Entwicklungsmöglichkeit beschränkt.“ Dennoch blickt der 27-jährige Jung-Landwirt positiv nach vorne, „wenn die Rahmenbedingungen für unseren Berufsstand passen“.

 

Christina Schulze Föcking sprach in ihrem Referat gleich zu Beginn ein heißes Eisen an: den zunehmenden Flächenverbrauch durch Kompensationsmaßnahmen. Wenn bei Bauvorhaben wegen Eingriffen in Natur und Landschaft Kompensation betrieben werden muss, werden dafür meist landwirtschaftlich genutzte Flächen ihrer eigentlichen Nutzung entzogen. „Anstatt der Kompensation in Flächen macht eine Entschädigung in finanzieller Form viel mehr Sinn“, forderte die NRW-Landtagsabgeordnete. Die Gelder sollten ihrer Vorstellung nach beispielsweise in bestehende Umweltprojekte oder in den Aufbau industrieller Altbrachen investiert werden.

 

Handlungsbedarf sah Schulze Föcking zudem bezüglich des Preisanstiegs bei landwirtschaftlichen Flächen, weil diese mehr und mehr als Anlageobjekt für Spekulanten fungierten. „Wir müssen das Grundstückverkehrsrecht aufwerten und den Landwirten ein Vorkaufsrecht einräumen“, war ihr Credo, um die Wertschöpfung in der Region zu halten.

Weitere Aspekte ihres Vortrages behandelten überaltes Schulmaterial zum Thema Landwirtschaft („Unsere Kinder sollten das lernen, was der Realität entspricht.“) und der Interessenskonflikt zwischen Landwirtschaft und Natur- bzw. Landschaftsschutz („Misstrauen macht mürbe!“). Abschließend sicherte sie der Landwirtschaft die Unterstützung der CDU zu. „Wir sind ein verlässlicher Partner der Landwirte“, versprach Schulze Föcking.

 

Der hiesige CDU-Bundestagabgeordnete Albert Stegemann ging in seinem Grußwort auf die „desaströse Entwicklung der Milchpreise“ ein und machte seinerseits auf diverse Maßnahmen aufmerksam, womit die Bundesregierung ein Bekenntnis zum landwirtschaftlichen Berufsstand ablegt. Beim Thema TTIP – dem aktuell verhandelten Außenhandelsabkommen mit den USA – sprach sich Stegemann dafür aus, dass die hohen deutschen bzw. europäischen Lebensmittelstandards nicht unterlaufen werden dürften. „Wir sollten aber auch endlich wieder mehr über die Suppe und nicht immer nur über das Haar in der Suppe reden“, warb der Abgeordnete für eine Versachlichung der Diskussion um das Freihandelsabkommen.

 

CDU-Stadtverbandsvorsitzender Christian Fühner, der sich über die große Resonanz auf die Veranstaltung mit über 70 Besuchern sehr freute, machte abschließend den Stellenwert der Landwirtschaft für die Stadt Lingen deutlich. „Landwirte brauchen Entwicklungsmöglichkeiten, um den steigenden Anforderungen gewachsen zu sein. Wir als CDU wollen auch weiterhin ansprechbar für die Landwirtschaft sein“, so Fühner und dankte Familie Lübbers für deren Gastfreundschaft.